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Felix Weinold

"Diebstahl verpflichtet"

11.10. - 17.11.2013



Bildmotive ohne besonderes Interesse, sozusagen eher langweilige und nichts sagende, sind für Felix Weinold besonders spannend. Er sucht förmlich nach Ihnen – in Zeitungen, Büchern, in Antiquariaten oder im Internet; im Moment vor allem auf Postkarten. Diese Motive dienen dem Künstler quasi als Katalysator für einen oft langen Parforceritt durch malerische oder digitale Bearbeitung, bis vom ursprünglichen Motiv nur noch des Künstlers eigenes, subjektives Bild übrig ist. Das Umwerten des Vorgefundenen ist ein wesentliches Merkmal von Weinolds Bearbeitungsmethode: Unwichtiges wird wichtig, zentrales verliert an Bedeutung, Buntes wird trist und Tragisches lustig. Es ist ein Prozess der Aneignung, bei dem der Künstler ein fremdes Bild durch den Filter seiner Wahrnehmung gehen lässt, und es mit geradezu bildhauerischen Mitteln, dem Hinzufügen und Wegnehmen, allmählich in sein eigenes Bild umwandelt. Dabei sind die Wandlungen nicht zielgerichtet auf eine vorgeformte Bildidee, sondern verdichten sich langsam zu einem für gut befundenen Ergebnis. Sie sind sozusagen ein glücklicher Fund auf einem langen Weg. Dies impliziert die ständige Möglichkeit des Scheiterns: dass der Weg zu nichts führt, und am Wegrand nichts lag, was aufzuheben sich lohnte. Die forsche Aneignung fremden Ausgangsmaterials rechtfertigt der Künstler mit den Worten (die auch schon als Titel für eine seiner Ausstellung dienten): "Diebstahl verpflichtet". Wenn sehenswertes Neues und Eigenes entsteht, dann war's schon recht.



Foto: Felix Weinold



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